DOSIS – 2025 – Die Auferstehung

Im Herbst 1995, als die meisten deutschen Teenager noch zu Grönemeyer und den Fantastischen Vier tanzten, formierte sich in einer alten Sporthalle, die inzwischen nur noch als Lager diente, etwas, das die lokale Musikszene kurzzeitig auf den Kopf stellen sollte: DOSIS.

Zwischen Küchenregalen, Hochschränken und Elektrogeräten erschufen sie ihre eigene musikalische Welt. Diese Band bewegte sich mühelos zwischen den Grenzen von Grunge, Indie und Pop, kreierte dabei aber etwas Eigenes und Unverwechselbares. Eine rohe, ungefilterte Mischung, die den Ausbruch aus der Konformität nicht nur besang, sondern verkörperte.

Dosis existierte nur drei intensive Jahre, von 1995 bis 1998, hinterließ aber bei allen, die sie live erleben durften, einen bleibenden Eindruck. Ihre Philosophie war so einfach wie tiefgründig: Musik als Ausweg, als Gleitmittel in eine Realität jenseits gesellschaftlicher Zwänge und Normen.

Nach ihrer Auflösung gingen die Bandmitglieder getrennte Wege. Dirk verfolgte eine Solokarriere, erst unter dem Namen „Schwimmer“, aktuell als „Dwyke“. Nebenbei eroberte er die Theaterbühnen Deutschlands und verkörpert derzeit den exzentrischen Frank-N-Furter in der „Rocky Horror Picture Show“ – eine Rolle, die wie für ihn geschaffen scheint.

Dominik tauchte in verschiedenste musikalische Welten ein. Mit Bands wie „Photonensurfer“, „Nikita Bloom“ und „Kensington Road“ experimentierte er von Triphop bis Rock und tourte durch Clubs in ganz Deutschland und Europa.

Die Wiedergeburt von Dosis begann mit einer zufälligen, mysteriösen Begegnung: Dirk traf Marco um zwei Uhr nachts auf einer einsamen Straße zwischen Weißensee und Prenzlauer Berg. Was genau dort geschah, bleibt ihr Geheimnis. Doch es wurde schnell klar, dass Marco der fehlende Puzzlestein war, nach dem Dosis seit ihrer Auflösung gesucht hatte. Auch er brachte Erfahrungen aus verschiedenen Indie- und Pop-Projekten mit.

Heute kehrt Dosis zurück – älter, eigenartiger und unberechenbarer. Die Band, die vor ihrer Zeit war, ist bereit, erneut die Grenzen dessen zu überschreiten, was deutsche Musik sein kann. Ihre Botschaft bleibt dieselbe: Es gibt immer einen Ausweg, einen Ausgleich – man muss nur bereit sein, die Dosis zu nehmen.